 
                Die MFA de Kei ist ein einzigartiges, multifunktionales Gebäude, das die Geschichte und Gemeinschaft des Dorfes Reusel widerspiegelt, mit einem Design, das ein Gleichgewicht zwischen Robustheit und Zugänglichkeit findet. Die Verwendung von dauerhaften und wartungsarmen Aluminium-Detaillierungen sorgt für starke Linien und einen langfristigen ästhetischen Wert, ohne Einbußen bei Qualität oder Funktionalität.
Wer genau hinschaut, sieht in der MFA de Kei den Findling (Zwerfkei) aus den Reuseler Wäldern widergespiegelt. Der Findling, der als „ältester Bewohner“ des Dorfes bekannt ist. Massiv, verwittert, aber gleichzeitig schützend. Es war derselbe Findling, den Architekt Pieter Keeris an einem freien Sonntag aufsuchte, um seine Entwurfsvision reifen zu lassen. „Ich habe mich buchstäblich davor hingelegt. Und als ich zwischen den Sockeln hindurch in den Wald blickte, wusste ich: Das wird das Bild. Geborgenheit, Transparenz, Kontrast und gleichzeitig Verbindung mit der Umgebung.“
Die alte Kei musste ersetzt werden. Veraltet, wenig Komfort und eine unpraktische Wegeführung. Dennoch hing Emotion daran, besonders bei den älteren Einwohnern von Reusel. Die Herausforderung für Keeris lag darin, etwas Neues zu bauen, das sich vertraut anfühlt, aber den Anforderungen dieser Zeit entspricht. „Wir wollten ein Gebäude, das Substanz hat. Keine anonyme Kiste, sondern eine charakteristische Kei, die den Platz umarmt. Robust und gleichzeitig zugänglich.“ Der Standort, mitten im Dorfzentrum, erforderte eine Geste. Nicht aufdringlich, sondern selbstbewusst. Die transparente Sockelzone am Kirchplatz sorgt dafür, dass das Gebäude „mit dem Platz atmet“. „Das Foyer öffnet sich zur Umgebung. Man sieht, was drinnen passiert. Es lädt ein.“ Das Obergeschoss ist geschlossen, massiv. Ausgeführt in Schiefer, in dunklen Tönen, die an das Kambrium erinnern. Genau wie der echte Findling aus dem Wald.

Das Dach ist mit Aluminium- Mauerabdeckungen abgeschlossen. Die Detaillierung des Gebäudes ist raffiniert, was gut zur Wahl der Aluminium-Detaillierung passt. Eine bewusste Wahl, betont Keeris: „Wir wollten scharfe Linien, eine starke Profilierung und Material, das schön bleibt ohne Aufwand. Aluminium ist dann eigentlich selbstverständlich, es ist außerdem formbar.“ Die Aluminium- Mauerabdeckungen schließen nahtlos an das architektonische Bild der Kei an. Sie folgen den schrägen Linien des Gebäudes und sorgen für einen ruhigen Abschluss der Fassaden. Die Maßanfertigung in Aluminium war entscheidend bei der Ausführung der runden Formen und der scharfen Ecken. „Gerade beim Theaterteil und dem Eingang haben wir den Handwerkern das Äußerste abverlangt. Dann ist es gut, wenn man mit Materialien arbeitet, die sich biegen, ohne an Qualität einzubüßen.“

Die Geschichte der neuen Kei ist auch eine der Co-Kreation. Kein Top-Down- Design, sondern ein Prozess, bei dem die Nutzer aktiv mitgedacht haben. Die Bibliothek, der Theaterverein, der Kochclub, die Musikgruppen – alle hatten eine Stimme im Endergebnis. „Das ist vielleicht das Schönste an diesem Projekt“, erzählt Keeris. „Jeder fühlt sich als Miteigentümer. Das Gebäude gehört nicht nur der Gemeinde, es gehört Reusel.“ Dieses Gefühl wird durch das Design verstärkt, in dem die Begegnung zentral steht. Der Theatersaal ist multifunktional nutzbar, das Foyer hat einen offenen Charakter und sogar das Dach ist grün gestaltet – mit Moosen und Gräsern, die zur Biodiversität und Kühlung beitragen. „Wir haben wirklich nach Balance gesucht: robust und dauerhaft, aber auch warm und einladend.“

Obwohl Keeris bescheiden bleibt, ist es klar, dass dieses Projekt ihn berührt. Nicht nur als Architekt, sondern auch als Kempenaar (Bewohner der Region Kempen). „Ich wollte, dass, wenn meine Kinder hier irgendwann Tanzunterricht nehmen oder eine Vorstellung spielen, sie das in einem Gebäude tun, das stimmt. Das funktioniert, etwas ausstrahlt und Nachhaltigkeitswert hat“, sagt Pieter Keeris und schließt: „Architektur ist mehr als Ästhetik. Es geht um Bedeutung. Um Emotion, Wiedererkennung, Funktion. Wenn das alles zusammenkommt, dann hat man etwas Gutes auf die Beine gestellt. Dann wird ein Gebäude kein Objekt, sondern eine Erfahrung. Und ich glaube, das ist genau das, was hier passiert ist. Gleichzeitig muss man die Nachhaltigkeitsanforderungen dieser Zeit berücksichtigen. Das wartungsarme Aluminium als Dachrandabschluss und Fassadendetaillierung passt hervorragend dazu.“