Hoofddorp, Het Gemaalhuis

Land: Nederland
Ort: Hoofddorp
Projektname: Het Gemaalhuis
Art des Bauvorhabens: Neubau
Art des Bauwerks: Wohngebäude

Bauunternehmer:
Bouwcombinatie Gemaalhuis VOF (MIJDRECHT)
Architekt:
VVKH-Architecten (LEIDEN)

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Der Entwurf nimmt Bezug auf das bekannte ehemalige Cruquius-Schöpfwerk in Hoofddorp. Mit einfachen Hauptformen und Details bildet er ein klares Statement in seiner Umgebung. Het Gemaalhuis besteht aus 83 Wohneinheiten unterschiedlicher Art mit eloxierter Aluminiumverkleidung unter den Fenstern.

ALUMINIUM KANN MAN IN JEDER BELIEBIGEN WUNSCHFARBE BEKOMMEN

Eigentlich dürfte Hoofddorp nicht mehr „Dorf“ heißen, aber mit seinen 73.500 Einwohnern ist es das größte Dorf im Haarlemmermeer. Es wirkt wie eine mittelgroße Stadt, von der Größe her ist es vergleichbar etwa mit Alphen aan den Rijn oder Lelystad. Zu einem Ort einer gewissen Größe gehört natürlich auch ein Wahrzeichen. Dazu ist Het Gemaalhuis geworden. Der Entwurf von Ronald Knappers und Thomas Gillet von Studio VVKH in Leiden in Kooperation mit Wohnungsbau(-konzept-)entwickler Timpaan ist eine echte Landmarke. Der Entwurf nimmt Bezug auf das bekannte ehemalige Cruquius-Schöpfwerk in Hoofddorp. Dieses Schöpfwerk dient heute als Haarlemmermeer-Museum.

EINFACHE HAUPTFORMEN

Knappers: „Das Cruquius-Schöpfwerk ist ein herrliches, historisches Bauwerk mit einfachen Hauptformen, aber typischen Details wie Zinnen und Fassadenornamenten. Diesen Ansatz habe ich für Het Gemaalhuis übernommen, das auch aus einfachen Hauptformen und ähnlichen Details besteht.“

Einfach ist dabei nicht zu verwechseln mit simpel, untergeordnet oder vorhersehbar, im Gegenteil! Het Gemaalhuis ist ein klares Statement in seinem Umfeld, als wollte man sagen: „Hier beginnt Hoofddorp.“ Das symbolische Tor zum Ort sprüht nur so vor Dynamik. Und überrascht. Der Wohnkomplex hat etwas Unvorhersehbares und gleichzeitig Vertrautes. Letzteres wahrscheinlich, weil er sich trotz seiner Größe ganz natürlich in seine Umgebung einfügt und schon immer dagewesen zu sein scheint. Vielleicht aber auch, weil er eine - wiedererkennbare - Verbindung zur Vergangenheit schafft: Schöpfwerke aus robustem Backstein, mit denen die Region einst trockengelegt wurde. „Auch für Het Gemaalhuis wurde robustes Mauerwerk verwendet und hier und da wurden auf dem Dachrand Zinnen integriert. Ein Augenzwinkern Richtung Vergangenheit, aber ohne schon bald wieder veraltet zu sein. Wenn man es in gut dreißig Jahren zum ersten Mal sieht, könnte man sich fragen, ob Het Gemaalhuis ein umgebautes, altes Projekt war oder der typische Neubau von vor dreißig Jahren“, so Ronald Knappers.

ALUMINIUMVERKLEIDUNG

Het Gemaalhuis besteht aus 83 Wohneinheiten unterschiedlicher Art. Hinter dem allseitigen Gebäude befindet sich ein ruhiger Innenhof, der unter anderem über einen Durchgang im Gebäudeblock zu erreichen ist. Er bildet so einen Übergang von der Bürowelt zum Wohnbereich. Kennzeichnend sind auch die großen Fensterpartien. Knappers: „Die Größe der Fenster des rechten Blocks wird durch die aufgesetzten eloxierten Aluminium-Bleche unter den Fenstern unterstrichen.“

Auf der Rückseite des Wohnkomplexes befindet sich ein Parkdeck. Auf dem Dach des Parkdecks wurden unter anderem für einige Wohneinheiten Dachterrassen angelegt. Die Brüstung ist mit einer Mauerabdeckung aus Aluminium verkleidet. Auch für den Dachabschluss wurden Mauerabdeckungen aus Aluminium verwendet. Der Architekt berichtet: „Für den Abschluss des Flachdachs wären auch andere Lösungen denkbar gewesen. Beton beispielsweise, aber der hat den Nachteil, dass er im Laufe der Zeit vergraut. Bei Aluminium passiert das nicht und man kann es außerdem in jeder gewünschten Farbe bekommen.“

ENTWÄSSERUNG

Bei dem Komplex wurden außerdem Fensterbänke aus Aluminium verbaut. Immer öfter sieht man, dass das Regenrohr in die Fassade integriert und mit einer Aluminiumverkleidung abgedeckt ist. Diese ansprechende Lösung ist auch an verschiedenen Stellen in Het Gemaalhuis zu finden. Het Gemaalhuis ist nicht nur für die Bewohner ein Prachtstück. Auch für Architekturliebhaber ist es herzerfrischend, denn das imposante Gebäude lebt: Modern oder doch nicht? Retrospektives Design? Wer will das sagen... Auf jeden Fall bietet es viele schöne Anblicke. Auffallend ist die Assoziation, die der Architekt selbst dabei hat: „Es erinnert mich an die Architektur, die man in der Netflix-Serie Peaky Blinders sieht.“