Ronse, La Peregrina

Land: België
Ort: Ronse
Projektname: La Peregrina
Art des Bauvorhabens: Neubau
Art des Bauwerks: Wohngebäude

Bauunternehmer:
Oryx Projects NV (WONDELGEM (GENT))
Architekt:
Archit. Demeestere-Garmyn &Partners BVBA

Die Neubauwohnungen sind Teil der Serviceresidenz La Peregrina und grenzen an den wunderschönen Garten der ehemaligen Villa Vangrootenbruel. Die Balkonkanten sind mit luxuriösen, langlebigen Aluminiumverkleidungen verkleidet.

Die Geschichte geht weiter

Die Seniorenresidenz La Peregrina im Zentrum der belgischen Stadt Ronse kann man ohne jede Übertreibung ein Projekt nennen, das von sich reden macht. Der Entwurf stammt von Architecten Demeestere + Garmyn & Partners (PM-Architecten), bei diesem Projekt vertreten durch Jelle Coolsaet und Amos Boer.

Das Projekt umfasst 34 Einheiten für assistiertes oder betreutes Wohnen mit Gemeinschaftsräumen, 13 Apartments und eine schöne, klassische Villa. Jelle Coolsaet nennt einige auffällige Projektdetails: „In erster Linie ist es der Ort. Es liegt auf dem Gelände einer denkmalgeschützten historischen Villa, die zusammen mit anderen Villen in der Nachbarschaft ein prägendes Element im Stadtbild ist. Kontrast spielt eine Rolle. Ebenso die Kombination von historischen Gebäuden und Neubauten. Auch die Verwendung unterschiedlicher Werkstoffe wie Stein, Polycarbonat und Aluminium sowie die Farbgestaltung tragen zu diesem Kontrast bei.“

Historischer Garten

An die Villa mit dem eindrucksvollen Namen Woning Van Grootenbruel grenzt ein wundervoller, noch zu restaurierender historischer Stadtgarten, der vor dem Hauptgebäude bzw. dem größten Gebäude des Komplexes in vollem Glanz erstrahlt. Dieser Garten mit seinem prägenden Flair ist auch einer der Pfeiler, auf denen La Peregrina ruht. Amos Boer: „Er wurde 1928 nach einem Entwurf von H. Fonteyne angelegt. In die bewohnte Villa soll eine Brasserie kommen. Die Gäste können den Garten direkt nutzen, der dadurch einen halbprivaten Charakter erhält.“

Amos Boer erläutert, eine der Spezialitäten von PM-Architecten sei es, ein kulturelles Erbe in moderne Architektur zu integrieren und umgekehrt. Das kann man bei diesem Projekt mit der historischen Villa und dem Stadtgarten mit Gartenmauer darum herum auf jeden Fall als gelungen bezeichnen. „Die Geschichte geht weiter“, so Boer, „ohne dass es eine Unterbrechung gibt. Die Kombination mit der neuen Bebauung erscheint dadurch selbstverständlich. Die Synergie mit den Landschaftsabschnitten dahinter bleibt erhalten. Verstärkt wird sie durch starke Konzeptachsen, die sich durch die Bebauung ziehen.

Übergang von Alt zu Neu

Die Synergie befindet sich im augenscheinlich fließenden Übergang von Alt zu Neu, ohne dass man auch nur einen Moment lang das Gefühl hat, etwas sei erzwungen oder konstruiert. Die um das gesamte Projekt verlaufende Stadtmauer trägt dazu sicher bei. Sie zeigt, dass die Gebäude der selben engen Familie angehören. Der Generationenunterschied zur Woning Van Grootenbruel tut dem keinen Abbruch. Sie ist die Familienälteste.

Das mauergesäumte Anwesen, das für den Verkehr nur eingeschränkt zugänglich ist, ist in unterschiedliche Bereiche unterteilt. Amos Boer: „Die haben alle eine eigene Handschrift. So konnte etwas städtisch Kleinteiliges integriert werden. Da die neuen Gebäude eine Verbindung mit der monumentalen Villa eingehen, entsteht ein Anschluss zur Stadt.“ Das Kleinteilige, Offene wird auch durch die Tiefgarage ermöglicht, die Platz für ca. 30 Autos bietet.

Materialkonzept

Natürlich, wo neue Häuser entstehen, ist auch das Materialkonzept wichtig. Was man damals beim Bau der Villa noch nicht kannte, war die Verwendung von Polycarbonat. In Kombination mit einem rötlichen Mauerstein entsteht auch hier wieder ein schöner Kontrast. „Polycarbonat erzeugt eine frische, aber nicht distanzierte Ausstrahlung. Gleiches gilt auch für die rechteckigen weißen Keramikfliesen. Sie harmonieren zudem hervorragend mit den Baudetails aus Aluminium“, so Amos Boer. Damit meint der Architekt die robust wirkenden Aluminium-Blendblechprofile, die eine solide Grundlinie für die Terrassen bilden. Jelle Coolsaet fügt hinzu: „Aluminium haben wir zum einen aus Gründen der Langlebigkeit genommen, denn es benötigt wenig Instandhaltung. Daneben drückt Aluminium den Gebäuden jedoch auch einen gewissen Stempel auf. Es trägt zur Ästhetik eines Gebäudes bei. Und es lebt, weil Aluminium Licht reflektiert. Mit Beton erreicht man diesen Effekt nicht. Die eloxierten Aluminiumdetails an den Terrassen wirken mit dem sich ständig ändernden Tageslicht, das darauf fällt, immer wieder anders. Das ist ein Gewinn.“


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