Eindhoven, De LUX Tower op Strijp-S

Land: Nederland
Ort: Eindhoven
Projektname: De LUX Tower op Strijp-S
Art des Bauvorhabens: Neubau
Art des Bauwerks: Wohngebäude

Bauunternehmer:
Stam + De Koning Bouw BV (EINDHOVEN)
Architekt:
KENK archtecten (AMSTERDAM)

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Der LUX Tower am Strijp-S in Eindhoven ist ein Entwurf von Pim Köther und Ad Koedijk von Kenk Architekten aus Amsterdam. Dem Projekt werden bereits ikonische Qualitäten zugeschrieben. Sowohl die hohe Lautstärke als auch der Blick nach oben wecken Assoziationen an eine Kathedrale oder an die Battersea Powerstation bei London, die Musikliebhabern durch das Albumcover „Animals“ von Pink Floyd bekannt ist. Die Materialisierung spielt eine wichtige, aber dennoch nützliche Rolle. Dies gilt auch für die Aluminiumdetails, wie die Aluminium-Wandabdeckkappen und Aluminium-Wasserschläge zeigen. Weniger nützlich ist die auffällige gelbe Aluminiumverkleidung, die an den Wänden des Raums angebracht ist, der den Zugang zu den Postschränken ermöglicht. Das gelbe Aluminium verleiht diesem Raum einen luftigen, sonnigen, ja sogar frivolen Charakter.

Aluminium ist ein wunderschönes Produkt

Es ist noch etwas früh, um von einem Baudenkmal zu sprechen. Wahrscheinlich hat man diese Assoziation aufgrund des monumentalen Charakters. Beeindruckend, groß, aber nicht pompös, im Gegenteil: transparent und einladend. Zweifellos spielen auch die Bezugnahmen auf die Industriegeschichte eine Rolle, die - angesichts des historischen Ortes - optimal zur Geltung kommen. Der Lux Tower wurde nämlich auf dem ehemaligen Firmengelände von Philips in Eindhoven, dem Strijp-S, errichtet. Er ist Teil des Entwicklungsgebiets Spoorzone.

Ikonische Eigenschaften

Der Entwurf von Pim Köther und Ad Koedijk von Kenk Architecten in Amsterdam zieht alle Register. Er hat ikonische Eigenschaften. Er erinnert an das New York der 30-er Jahre des letzten Jahrhunderts. „Das liegt vermutlich an den offenen Treppen zwischen den beiden Gebäudeteilen“, so Pim Köther. „Und an der Klinkerfassade. Mich erinnert das Ganze durch die beiden hohen Gebäude und den nach oben gelenkten Blick an eine Kathedrale oder an die Battersea Powerstation bei London, die man vor allem vom Plattencover des Albums Animals von Pink Floyd kennt.“

Auch die Assoziation mit Paris ist erkennbar, der offene Cour d‘Honneur zwischen den beiden Gebäudeteilen. Einen solchen Cour d‘Honneur findet man seit jeher zwischen den nach vorne strebenden Seitenflügeln eines zentralen Hauptgebäudes. Auch der Lux Tower hat das.

Individuelle Kollektivität

Zurück nach Eindhoven. Einer der Grundgedanken des Entwurfs für die 199 Starter-Wohnungen im Lux Tower war die so genannte „neue individuelle Kollektivität“. Zielgruppe sind vor allem young urban professionals, Berufseinsteiger, junge Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und meist nach einigen Jahren weiterziehen. Pim Köther: „Der Entwurf passt wirklich gut zur Zielgruppe. Er ist nicht kitschig. Das ist echter Städtebau. Die Begegnung steht im Mittelpunkt. Angeregt wird dies durch die räumliche und funktionale Reihe mit abnehmender Kollektivität. Das geht vom öffentlichen Cour d‘Honneur und einem Patio über die Dachterrassen, einer Art StudierCafé bis zur einzelnen Wohnung.“ Die offenen und überdachten Räume laden die jungen Bewohner, so der Architekt, ein, kleine Events zu veranstalten.

Community

Das Gebäude ist stufenförmig aufgebaut, unterbrochen von Dachterrassen, und hat neunzehn Wohnetagen. In der siebten Etage befindet sich eine große Dachterrasse für alle, grün und den Jahreszeiten ausgesetzt. Köther: „Wenn man das „Leben“ auf den Dachterrassen zulässt, entsteht eine Community-Stimmung. Gerade für Alleinwohnende bedeutet das einen großen Mehrwert.“

Der Lux Tower hat dem Architekten zufolge eine robuste Ausstrahlung. Groß, stark und stolz. „Zusammen mit der charakteristischen Silhouette entsteht eine Verbindung zur Industriegeschichte des Ortes. In Kooperation mit dem Supervisor des Projekts, dem Landschaftsarchitekten Adriaan Geuze, gelang es uns auch, die Symmetrie der Hochhäuser zu brechen. Dazu haben wir im linken Hochhaus in den obersten drei Etagen einige andere Wohnungstypen integriert. Die Fassade ist hier mit weißen, glasierten Fliesen mit weißen Fugen verkleidet. Das nimmt Bezug auf das ikonische Klokgebouw auf dem Strijp-S. Trotz dieser asymmetrischen Details ist Lux Tower überraschend logisch.“ Auch bei der Materialwahl wurde eine Art asymmetrische Wahl getroffen. Traditionelle Holzverkleidung innen wechselt sich ab mit natürlichem Klinker und modernen Werkstoffen wie Aluminium.

Baudetails aus Aluminium

Die Sockelfassade des Gebäudes wurde aus demselben weiß glasierten Mauerwerk ausgeführt. Das restliche Mauerwerk ist grau getönt. Die Materialwahl spielt eine wichtige, aber auch nützliche Rolle bei diesem Entwurf. „Das gilt auch für die Baudetails aus Aluminium“, so Köther. „Aluminium ist ein schönes Material, mit dem man sehr schön Details ausführen kann. Es ist außerdem wartungsfrei.“

Weniger nützlich, eher auffällig präsent ist die gelbe Aluminiumverkleidung an den Wänden des Raumes, der zu den Briefkästen führt. Das gelbe Aluminium verleiht dem Raum einen luftigen, sonnigen, ja frivolen Charakter. Ferner wurden als Dachrandabschluss im siebzehnten und neunzehnten Stock Mauerabdeckungen aus Aluminium verbaut. Die Galerie zwischen den Hochhäusern ist ebenfalls mit Aluminium verkleidet und auch die Fensterbänke sind aus Aluminium.